begabt sein bietet eine Vielzahl von Chancen und Möglichkeiten. Diese wollen gesehen, gefunden und ergriffen werden. Ein ab und an bergiger Weg, der erklommen und gemeistert sein will. Hierzu sollten alle Rädchen des Lebens passgenau in einandner greifen können, ganz egal ob kleine Rädchen oder große Räder, versetzt oder gleich, gegenläufig oder gleichlaufend.
Diese Passungen zu finden, zu erkennen, zu verstehen biete ich allen Menschen, be-gabten, Eltern, Lehrkräften und Interessierten an zu finden und zu fördern, damit der sprichwörtliche „Sand im Getriebe“ erst gar nicht zwischen die einzelnen Zahnräder kommt.
Begabung wird meist betitelt als Hochbegabung und versteht ein deutlich über dem Durchschnitt liegendes Maß an intellektueller Leistungsfähigkeit ab einem IQ größer 130 oder einem Prozentrang von 98 der Normalverteilung der Bevölkerung.
Quelle: li hamburg
So einfach wie es sich darstellt ist es leider dann doch nicht. Selbst in Expertenkreisen wird über darüber gestritten ob der Intelligenzquotient von 130 alleine ausreicht, um eine Aussage treffen zu können. Aus diesem Grunde wird meist ab einem IQ-Wert von 115 von einer überdurchschnittlichen Begabung und ab ab 130 ab einer Hochbegabung gesprochen. Hochbegabung meint die Disposition für herausragende Leistungen, wird aber leider von der Allgemeinheit oftmals pauschal mit Hochleistung gleichgesetzt. Dies kann der Fall sein, muss aber nicht.
Steckt hinter beispielsweise einem musikalischen Talent z.B. beim Klavierspielen bereits eine Begabung oder gar eine Hochbegabung? Sicherlich sind einige Fähigkeiten in diesem Beispiel speziell wie die auditive Wahrnehmung, die motorischen Fähigkeiten oder die allgemeine Gedächtnisfähigkeit.
In der Forschung wird davon ausgegangen, dass spezielle Fähigkeiten nicht isoliert entwickelt sind, sondern die Begabung sich auf alle Bereiche der Fähigkeiten und letztlich der Intelligenz erstreckt. Um auf das Beispiel zurück zu kommen, ist anzunehmen, dass auch in anderen Bereichen spezielle Fähigkeiten vorliegen.
Die Unterstützung des Umfeldes seitens Familie, Freundeskreis, Schule, Vereinen usw. ist zur Entfaltung der Begabungen nach Mönks (Abb. Mönks 1990) notwendig.
Die Diagnose der Hochbegabung erfolgt durch einen normierten Test. Hinweise auf eine mögliche Begabung geben das frühe Lesen, rasche Erkennen und aneignen komplexer Sachverhalte, hohes Detailwissen und finden spezieller Lösungswege. Ebenso deutet der Hang zur Perfektion, Autonomie und Unabhängigkeit sowie Schwierigkeiten starre Regelwerke und Unterordnung zu befolgen auf eine mögliche Begabung hin.
Intelligenz ist ein Persönlichkeitsmerkmal. Intelligenze unterliegt der Entwicklung unterschiedlicher Phasen der persönlichen Reifung mal schneller, mal langsamer. Als Stichworte seien hier die fluide und die kristalline Intelligenz genannt.
Das Tempo der Informationsverarbeitung (fluide Intelligenz) erleichtert den Wissenserwerb (kristalline Intelligenz). Ein fundiertes und komplexes Wissen (kristalline Intelligenz) ermöglicht schnelleres Lernen (fluide Intelligenz). Beide Kompnenten beeinflussen sich gegenseitig.
Wichtig ist hierbei, dass die Intelligenzentwicklung altersabhängig ist. Der Intelligenz-Zuwachs pro Lebensjahr ist bis zum 9. Lebensjahr dynamisch und groß, bis zum 14. Lebensjahr dynamisch und ab dem 14. Lebensjahr langsamer und das Intelligenzniveau stabilisiert sich. Stärkere Veränderungen der Intelligenz sind auf Krankheiten, emotionale Beanspruchungen oder eine fehlerhafte Testdurchführung zurückzuführen. Testungen im Vorschulalter haben nur geringe Aussagekraft, weshalb diese nur bei Vorliegen einer wichtigen Fragestellung und in Ausnahmefällen durchgeführt werden sollten.
Die Unterschiede der Intelligenzteste liegen in den gemessenen Parametern wie fluide und kristalline Intelligenz oder eine Grundintelligenz messen. Unterschiedliche Werte in verschiedenen Testen sind normal und theoretisch gut begründbar. Die testende Person muss fachlich versiert und aktuelle informiert sein, um eine Validität zu gewährleisten.
Es gibt für verschiedene Strukturen unterschiedliche Intelligenztest-Verfahren. Für eine erste Übersicht sind hier die gängigsten Testverfahren kurz aufgeführt:
Wechsler-Test
Entwickelt vom amerikanischen Psychologen David Wechsler, der erstmals davon ausging, Intelligenz setzt sich aus verschiedenen Aspekten zusammen. Die als Objekt und valide geltenden Wechsler-Teste berücksichtigen das Alter der Probanden, dass es Teste für Kinder und Jugendliche (HAWIK-III und HAWIK-IV) und für Erwachsene (WIE).
Kaufmann-Test
Entwickelt vom amerikanischen Psychologen Alan Kaufman, der kristalline und fluide, ohne erlerntes Wissen an Situationen anzupassen und Probleme zu lösen, Intelligenz durch jeweils vier Unterteste zuverlässig und valide ermittelt.
Grundintelligenzteste
Überwiegend für die Schul-, Bildungs- und Berufsberatung werden die Objekt und validen Grundintelligenzteste „CFT 20-R“ und „Raven Progressive Matrizentest“ zur Bestimmung der fluten Intelligenz durchgeführt.